Ingo Ernst Reihl | Musikalischer Leiter
1969 als Sohn einer Tänzerin und eines bildenden Künstlers in Oberhausen (Rheinland) geboren, erhielt Ingo Ernst Reihl früh Trompeten- und Klavierunterricht an der Musikschule Mülheim an der Ruhr. 1985 bis 1988 studierte er Komposition bei Prof. Wolfgang Hufschmidt an der Folkwang Universität der Künste in Essen. In dieser Zeit gründete er das junge orchester NRW, das er noch heute musikalisch leitet. Seine Dirigierlehrer waren Orlando Zucca, Prof. Hans Jaskulsky und Libor Pešek. Besondere Prägung als Dirigent erfuhr er in Prag bei seinem Lehrer Václav Neumann, dem langjährigen Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie und Präsident der Tschechischen Gustav-Mahler-Gesellschaft.
Ingo Ernst Reihl erhielt 1987 den Förderpreis Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Mülheim an der Ruhr. 1989 gründete er das Orchester und 1991 den Chor der Universität Witten/Herdecke. 1992 dirigierte er erstmals das Staatliche Kammerorchester der Republik Belarus, 1993 bis 1999 und 2001 bis 2004 war er Chefdirigent und künstlerischer Direktor dieses Ensembles. Im Jahr 1993 erhielt er ein Stipendium der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung Herdecke, wurde zum Universitätsmusikdirektor der Universität Witten/Herdecke ernannt und leitet seitdem den Bereich „Künstlerische Praxis“ an der Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale. Reihl wurde 1994 Stipendiat der Herbert von Karajan Stiftung und 1997 Stipendiat der Leonhard-Stinnes-Stiftung. 1999 ernannte ihn das Staatliche Kammerorchester der Republik Belarus zu seinem Ehrendirigenten. Seit Oktober 2001 ist Ingo Ernst Reihl Honorarprofessor für Dirigieren an der Staatlichen Musikakademie Belarus. Zudem leitet er seit 2013 das Universitätsorchester der Technischen Universität Dortmund und unterrichtet dort Dirigieren/Ensembleleitung.
Reihl gehört seit 2014 zum Dirigententeam der Penderecki-Akademie, dem Festivalorchester von musik:landschaft westfalen. Im selben Jahr wurde er Honorarprofessor an der Universität Witten/Herdecke. Er gibt regelmäßig Dirigier-Meisterkurse an der Norwegischen Musikhochschule in Oslo.
Durch sein Interesse an der zeitgenössischen Musik dirigiert Reihl regelmäßig Uraufführungen und Ersteinspielungen. Zu den Solisten und Komponisten, mit denen er arbeitete, gehören Paul Badura-Skoda, Hermann Baumann, Boris Bloch, Halina Czerny-Stefańska, Stefan Heucke, Oleg Jantschenko, Kjell Mørk Karlsen, Elmar Lampson, Gideon Lewensohn, Mischa Maisky, Krzysztof Penderecki, Nikolai Petrov, Anatoli Safiulin, Isaac Schuldman, Kunsu Shim, Naum Shtarkman, Gerhard Stäbler, Guillaume Sutre, Almas Svilpa, Siegfried Thiele und Tabea Zimmermann. Seine Arbeit als Gastdirigent zahlreicher Ensembles führte ihn durch West- und Osteuropa und ist dokumentiert auf CD sowie in Rundfunk- und Fernsehaufnahmen.
Weitere Aktivitäten
Mit Beginn seines Wirkens an der Universität im Wintersemester 1989/90 gründete Ingo Ernst Reihl das Orchester der Universität Witten/Herdecke.
1991 erfolgten Konzerte mit der Bratschistin Tabea Zimmermann und dem Cellisten Mischa Maisky im Wittener Saalbau. Im Sommer 2002 spielte das Orchester die Uraufführung von „Meronian Echoes“ des israelischen Komponisten Gideon Lewensohn.
Seit 1999 werden die Streichergruppen vom ensemble in residence der Universität Witten/Herdecke, dem Brüsseler Streichquartett „Quatuor Danel“, betreut. Die Bläserproben leitet der Bochumer Oboist Stefan Kunze.
Das Orchester ist sowohl Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorchester der Jeunesses musicales als auch im Bund deutscher Liebhaberorchester (BDLO).
Im Dezember 1998 hatten beide Ensembles ihr erstes Gastspiel im Ausland
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Musikrat führten Chor und Orchester das Elias-Oratorium von Mendelssohn in der Philharmonie Kaunas und der Jakobuskirche in Vilnius (Litauen) auf. Anfang 2001 führten Chor und Orchester der Universität Witten/Herdecke Bachs Messe h-moll im Rahmen der renommierten Konzertreihe der Eglise St-Merri in Paris auf.
Im April 2004 brachten Chor und Orchester der Universität Witten/Herdecke das Moses-Oratorium von Max Bruch in der Minoritenkirche Wien, in der Schlesischen Philharmonie Kattowitz und in der Bernardinenkirche Krakau zur Aufführung.
Neben diesem neuen Motto brechen für das Universitätsorchester auch neue Zeiten unter der musikalischen Leitung von Ingo Ernst Reihl an. Die Musiker haben den Dirigenten im Wintersemeter 13/14 selbst aus vier Kandidaten in vier Auswahlproben gewählt. Das Konzert am 28. Januar 2014 war gleichzeitig das Antrittskonzert von Ingo Ernst Reihl. Darüber hinaus hat das Ensemble mit Alexander Gurdon auch einen neuen organisatorischen Leiter.
Das Orchester besteht bereits seit 1990 und wurde zuvor von seinem Gründer Werner Abegg und anschließend von Werner Seiss geleitet. Geprobt wird jeden Dienstag ab 19 Uhr im Audimax ‒ neue Mitspieler sind jederzeit herzlich willkommen.